Beschreibung
Der Agrarsektor der Stickstoffwerke Linz umfasste zwei Produktionsgruppen: Die erste erzeugte Düngemittel verschiedener Art, die zweite Gruppe umfasste den Pflanzenschutz sowie die Schädlingsbekämpfung. Das Unternehmen hatte einen Beratungsdienst aufgebaut, für den wir 1953 die ersten Flugblätter gestalteten. Die bisherigen Werbemittel waren sowohl in den Darstellungen wie auch in der Gestaltung eher einfach gewesen. Unsere Entwürfe kamen daher sehr gut an und wir erhielten von Beginn an Aufträge, deren Umfang aus heutiger Sicht erstaunlich war. So etwa die Gestaltung des neuen Pavillons auf der Wiener Frühjahrsmesse 1954. Der Konzern war unser erster Partner, dessen Entwicklung ich über zwei Jahrzehnte in all seinen Produktionsbereichen begleiten sollte.
Broschüre und Messestand der Stickstoffwerke Linz auf der Wiener Rotunde auf der Wiener Frühjahrsmesse 1954 waren thematisch auf den heimischen Obstbau abgestimmt. Der Tenor lautete: „Obst ist kein Luxusartikel, es ist vielmehr ein Volksnahrungsmittel von hohem gesundheitlichem Wert.“ Der Markt hatte sich nämlich grund legend geändert. Obstimporte aus den Mittelmeerländern nahmen ständig zu und bildeten bereits eine ernste Konkurrenz für inländisches Obst. Hiezu kam, dass die ausländischen Produkte größer, schöner und preiswerter waren als die heimischen. Sie standen im krassen Gegensatz zu unseren naturbelassenen Früchten, die keine Chance gegen die Konkurrenz aus dem Süden hatte (damals gab es den begriff „bio“ noch nicht). Der ungepflegte Eindruck des heimischen Obstes verhindert den Verkauf an jene Kunden, die zunehmend kritischer wurden.
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